Diözesan­bischof Dr. Alois Schwarz

10.03.2022

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Familienfasttag 8. März 2022


Predigt

Familie

Liebe Landeshauptfrau! Liebe Mitglieder der Landesregierung!

 

Liebe hier versammelte Gemeinschaft von Menschen, die das Miteinander zu einem Füreinander machen!

Ich freue mich, dass es diese Aktion heuer wieder gibt: Familienfasttag.

 

Das ist eine Aktion, wo wir an einem Tag, an einem Freitag, oder an einem Sonntag, oder im Laufe der Fastenzeit an einem Tag, uns ganz besonders einer Aktion zuwenden, Menschen helfen, dafür etwas spenden und eine neue Sensibilität entwickeln.

 

Das ist heuer aber ein Türöffner für weitere Aktionen. Der eine Tag Familienfasttag für die Philippinen. Wir haben ja gehört und es ist beeindruckend, es wird viel zusammenkommen! Aber die heurige Fastenzeit wird die ganze Fastenzeit ein Familienfasttag sein, eine Familienfastenzeit. Und zwar nicht nur die Familien, wie sie in den Häusern sind und die Gemeinschaften, sondern unser Da-sein-Dürfen, hier, in diesem Raum mit der Landeshauptfrau und der Landesregierung zeigt mir: Niederösterreich erweist sich als Familie. Als Familie im Füreinander und für Menschen, die als Nachbarn zu uns kommen, zu uns kommen wollen, oder als Familie, die Verantwortung trägt für die Welt, für das gemeinsame Haus, das wir bewohnen.

Das ist ein sehr symbolträchtiges Zeichen, dass wir uns in dieser jetzigen Zeit, in dieser Krisensituation, hier im Landhaus versammeln dürfen und als Katholische Kirche sagen können: Niederösterreich erweist sich als Familie und wir mit unserem religiösen Programm, mit unserer Lebenseinstellung der Gottes- und Nächstenliebe, liefern alle Ressourcen, die notwendig sind, dass die Menschen ein Herz füreinander haben und dass wir jene Kräfte entwickeln, dass diejenigen, die anderen das Leben nehmen, damit aufhören.

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Viele von uns können beten und wissen, dass das eine Energie auslöst, die die Welt verändert. Das ist das, was wir auch einbringen im Teilen. Nicht nur im Teilen der Gaben von Wohnungen und Häusern, von materiellen Gütern, sondern auch im Teilen von Lebensenergie für ein Miteinander.

Wir haben ja in den letzten Jahren sehr viel von Medizinern gehört, was die Wissenschaft uns sagt. Die Wissenschaft der Mediziner sagt uns, die Genetik des Menschen ist auf ein Füreinander hin aufgebaut. Der menschliche Körper funktioniert, weil die Gene füreinander da sind. Nur manche vergessen, dass der Körper eigentlich so gebaut ist, dass es ein Füreinander gibt. Herz und Lunge sind aufeinander abgestimmt in einem Rhythmus, der Leben ermöglicht. Dieses Füreinander, das unser Körper uns eigentlich schenkt und das die Wissenschaft uns deutlich macht, führt dann zum Leben, wenn wir es auch im Alltag entfalten.

 

Deshalb haben wir von der Katholischen Kirche in St. Pölten, das Motto gewählt: ICH BIN. MIT DIR.

Das ist etwas, was uns jetzt in diese Zeit hineinführt mit einer Grundmelodie, die zum Füreinander und Miteinander wird.

 

Ich wünsche mir, dass die heurige Fastenzeit deutlich macht: Niederösterreich ist eine Familie. Wir erweisen uns als solche, generationsübergreifend sorgend, mit Blick auf die Kinder der nächsten Generation und in Wachsamkeit für Nachbarn, ob in Not oder Not – aber als Nachbarn.

 

Dankeschön, dass wir hier sein dürfen, an diesem Ort und hier das ganze Land einladen, das Miteinander zu leben und dass jeder dem anderen sagt: ICH BIN. MIT DIR.

 

Dankeschön.

Weitere Predigten

Ich bin. Mit dir.