Diözesan­bischof Dr. Alois Schwarz

01.06.2022

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Wohlwollen und Vielfalt


Aktuelles

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In unseren sozialen Gefügen – in Familien, an Arbeitsplätzen, in Schulen, in Vereinen, in Einrichtungen, auch in der Kirche – beobachte ich in letzter Zeit ein Ringen um Ansprüche und „Rechthaben“: Es geht um das letzte Wort, um verbitterte Diskussionen, um Durchsetzungskraft, um Macht.

 

Da höre ich von zwei Lehrerinnen, beide sind Fachkolleginnen, beide haben langjährige berufliche Erfahrung: Die eine unterrichtet schon lange an der Schule, die andere kommt neu dazu. Während die eine meint, dass ihre langjährige Beziehung zu den Kindern plötzlich nichts wert ist, fühlt sich die Neue in Innovationskraft und Ideenreichtum nicht wertgeschätzt.

 

Während es um die Kinder gehen sollte, sind die Kolleginnen damit beschäftigt, wer Recht hat: Sie sind abwartend, missgünstig, neidisch, verteidigend. Dabei übersehen sie, dass die neuen Ideen der einen und die Erfahrung der anderen im Miteinander unglaubliche Chancen, Kräfte und Wirksamkeiten entwickeln könnten.

 

Ähnliche Situationen spielen sich täglich im sozialen Miteinander ab. Wo Neid und Eifersucht die Angst verdecken, relevant zu sein, verspielen wir die Möglichkeiten, aus der Vielfalt lebendig wirken zu können.

 

Wo handeln wir selbst anders? Wo denken wir „sowohl-als-auch“ statt „entweder-oder“? Wo respektieren wir Vielfalt an Ideen und Gedanken?

 

Wir Menschen sind nur durch Unterschiedlichkeiten miteinander stark. Unser Land zeichnet dies aus. Behalten wir uns den Frieden miteinander in der Vielfalt der Menschen.

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