Diözesan­bischof Dr. Alois Schwarz

02.09.2020

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Sprachfähigkeit in einer pluralen Welt


Aktuelles

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Glaube als Nachfolge Christi war immer schon eine sehr persönliche Entscheidung, und ist es heute umso mehr. Die Säkularisierung bietet eine große Chance: Glaube entsteht in einer pluralen Welt aus Erfahrungen, aus Zeugnissen, aus Gesprächen, aus Praktiken, aus Argumenten. Glaube ist für Menschen von einer Selbstverständlichkeit zu einer Möglichkeit neben anderen geworden, die Welt zu verstehen. Religion ist damit vielfach zu einer „Fremdsprache“ geworden.

 

Wenn nächste Woche die Schule wieder startet, wird der konfessionelle Religionsunterricht erneut wesentlich dazu beitragen, dass Kinder und Jugendliche in aller Freiheit zu Menschen heranreifen, die sprach- und orientierungsfähig sind in Bezug auf ihre Konfession und andere Religionen. Schulischer Religionsunterricht ist immer konfessioneller Religionsunterricht und erschließt Glauben und Glaubenspraxis einer Kirche aus Binnen- und Teilnehmerperspektive. Er ist damit integraler Teil schulischer Bildung und umfasst damit einen spezifischen religiösen Weltzugang.

 

Religionsunterricht vermittelt heute ein zeitgemäßes Verständnis für religiöse Wahrheitsansprüche und für die Bedeutung einer starken Form der Toleranz, die religiös-weltanschauliche Differenzen ernst nimmt. Beides ist für das Zusammenleben in einer pluralen und säkularen Gesellschaft unverzichtbar. Der spezifische und konfessionelle Religionsunterricht ist daher das große Qualitätsmerkmal des Religionsunterrichts, um auskunftsfähig zu sein und zu werden in einer weltanschaulich vielfältigen Welt.

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